Heute hab ich einen humorvollen Beitrag für Euch, der Euch zum einen ein bisschen die Entstehungsgeschichte der Happyfields erzählt, und außerdem einen kleinen Einblick bietet in die Tiefen der Rechtsfragen und technischen Aspekte des World-Wide-Web.
Wenn Du jetzt denkst, der Beitrag ist blöd und langweilig, hat ja weder mit Umweltschutz, noch mit einer besseren Welt zu tun, wie die anderen Beiträge im Happyfields-Blog, dann hoffe ich, dass ich Dich enttäuschen kann. Ich möchte Dir wie immer Infotainment bieten, Dir etwas Neues beibringen, Dein Gehirn trainieren, natürlich ein paar kleine Umweltschutzgedanken einfügen, und, wie oben angekündigt, die Geschichte meiner persönlichen Reise zum Bloggerdasein erzählen.
Was braucht man also für einen Blog? Klar, eine Homepage.
Als ich vor mittlerweile fast zwei Jahren angefangen habe, meine Blogs zu betreiben, war für mich klar: Ein Blog ist etwas, das im Internet zu finden ist. Also her mit der Homepage. Ich habe meine Webseiten schon immer selber gemacht. In meiner anfänglichen Begeisterung und Naivität dachte ich, wenn man das schon ein paar Mal mit dem Baukasten gemacht hat, wird das sicher ganz easy.
Auf meiner Suche hab ich rausgefunden, dass man für einen Blog das Programm „Wordpress“ braucht. Das ist das meistverwendete Programm zur Webseiten-Erstellung weltweit. Ca. 40% aller Webseiten weltweit, darunter auch viele große, berühmte Firmenwebseiten, basieren auf WordPress. Also brauch ich WordPress. Ich sitze ja schon immer viel und gerne am PC, das kann alles nicht so schwer sein. Ach, dazu braucht man normalerweise drei Jahre Ausbildung? Pah, ich will ja keine komplizierte Page, ich will ja nur eine kleine Seite, auf der ich meinen Blog und meine Blühpatenschaften online stellen kann.
Also einen Hoster aussuchen (was war das nochmal genau?), zahlen, WordPress runterladen, und los geht´s. Ich hab natürlich gleich mal für ein Jahr im Voraus bezahlt. Immerhin hab ich ja vor, das Ganze auch eine längere Zeit zu machen. Hier kam gleich der erste Fehler, der aber offenbar vielen passiert. Im Nachhinein muss ich darüber lachen, denn als ich anderen Leuten, die auch recht naiv angefangen haben, peinlich berührt von meinem Fehler erzählt habe, hab ich rausgefunden, dass es Anderen genau so gegangen ist, und sie sich auch lange nicht getraut haben, das zuzugeben.
Es ist wohl ziemlich verbreitet, zuerst fälschlicherweise einen bezahlten Account (zum Preis von sagenhaften 100 Euro für das erste Jahr) bei wordpress.com anzulegen. Um dann im Nachhinein festzustellen, dass es die WordPress-Anwendung bei wordpress.org kostenlos gibt. Dann braucht man zwar noch einen Hoster, aber das ist wesentlich kostengünstiger, wenn man seine „Domain“, also quasi der Name der Homepage und der dazugehörige Platz im Internet, woanders einkauft.
Übrigens: Ein Begriff, den man auch oft hört, und von dem ich lange nicht so genau wusste, was es eigentlich bedeutet ist „URL“. Das ist einfach nur das Internet-Pendant zur weltlichen „Adresse“. Also in der richtigen Welt wohnt man zum Beispiel in der Gartenstraße 7 in 87654 Blumenstadt, und im Internet ist man dann eben auf www.happyfields.de zuhause.
Nach dem Fehler mit worpress.com/.org hat man dann schon mal die ersten 100 Euro in den Sand gesetzt, weil man, wenn man den festgestellt und ein Jahr im Voraus bezahlt hat, dann eben nochmal einen neuen Vertrag abschließt mit dem Hoster der eigenen Wahl. Und dann kann´s endlich losgehen! Also das echte WordPress installieren, schnell eine Page erstellen und losbloggen.
Ach ja, die Datenschutzerklärung… Oh, ob meine Seite mit youtube verknüpft wird? Da gelten andere Vorschriften? Und die Newsletter-Programme müssen auch unterschiedlich in der Erklärung erwähnt werden? Wie lange speichere ich eigentlich Cookies oder Nutzerdaten? Hä? Ich speichere doch gar nichts. Ach so, das macht WordPress automatisch? Wo kann ich das überprüfen oder einstellen? Ein Cookie-Opt-In? Wozu brauch ich denn das? Was sind überhaupt Cookies? Oh Mann…
Also, bevor die Webseite veröffentlicht werden kann, sollte man einige Wochen einplanen, in der man ein kleines Juradiplom in Internet-Datensicherheit abschließt. Das geht natürlich mit Seminaren, geht aber auch gut autodidaktisch. Ungefähr vier Wochen lang habe ich alle möglichen Datenschutzerklärungen von verschiedenen Unternehmen und Blogs auswendig gelernt. Kein Witz! Ich hab nichts anderes getan, als mir Gesetzestexte und Paragraphen reinzuziehen. Ich hatte vor Jahren einmal eine, zwar ungerechtfertigte aber trotzdem schockierende Internet-Abmahnung im Briefkasten, das will ich mir ein zweites Mal unbedingt ersparen.
Alternativ zum Eigenstudium kann man natürlich, offline oder online, zum Anwalt gehen. Dann ist sie auf jeden Fall sicher, kostet dann aber wirklich viel Geld. Da investiert man als angehende Bloggerin lieber erstmal eine Menge Arbeitszeit – kommt auf jeden Fall billiger.
Irgendwann steht dann die Datenschutzerklärung, und auch das Rechtsverständnis für diverse Änderungen, die ja immer wieder mal folgen.
Dann kann man endlich anfangen, die Homepage zu gestalten. Mittlerweile sind schon einige Wochen Schwerstarbeit ins Land gegangen, ohne eine einzige echte Zeile richtigen Text geschrieben zu haben. Dafür viele viele Zeilen Gesetzestext. Naja.
Also endlich her mit der Homepage. Ein paar YouTube-Tutorials, Nervenzusammenbrüche, und Heulanfälle später war dann mein „Menü“ fertig. (Also die Zeilen ganz oben auf einer Webseite, wo so Dinge wie „Über Uns“ oder „Blog“ oder „Produkte“ oder so steht.) Wenn das jetzt jemand liest, der gut ist in WordPress, wird er oder sie laut lachen – so ein Menü zu erstellen geht doch in drei Minuten! Jahaa, das weiß ich jetzt auch. Mittlerweile brauche ich auch wirklich nur noch drei Minuten. Aber wenn man keine Ahnung davon hat, kann ein Menü schon mal einen ganzen Samstag versauen, inklusive aller oben genannter Zusammenbrüche…
So war das mit den Happyfields – in der Seite stecken wortwörtlich Blut, Schweiß, und Tränen. Viele Tränen. Aber: Irgendwann hab ich es geschafft. Irgendwann war da plötzlich eine recht ansehnliche Homepage. Die nächste Webseite, die ich gemacht habe, die Homepage meiner Praxis, war dann innerhalb von zwei Tagen fertig. Wie das halt so ist im Leben – nur nicht aufgeben!
Ach ja, ich hatte noch einen Umweltschutz-Tipp versprochen!
Hier kommt er, und das ist mir ein echtes Anliegen. Ihr habt ja jetzt gelernt, was eine URL ist. Wenn Ihr die URL der Homepage, die Ihr besuchen wollt, auswendig wisst, oder sie vielleicht in Eurem Browser gespeichert ist: Geht der Umwelt zuliebe direkt auf die Page, und gebt nicht einfach den Namen der Seite/des Unternehmens bei google ein.
Jeder Suchvorgang in einer Suchmaschine braucht Strom. Ungefähr 0,3 Watt pro Suchanfrage. Wenn Ihr mal überlegt, wie viel Ihr sparen könnt, wenn Ihr weniger die Suchmaschine im Computer, und dafür mehr die eingebaute in Eurem Hirn fragt, kommt da über´s Jahr ein ganzer Batzen Strom zusammen. Der müsste nicht produziert werden, wenn Ihr öfter mal den direkten Weg über die Datenautobahn nehmt ohne den Umweg über die Suchmaschine.
Und für´s Hirn ist es auch besser, wenn man es regelmäßig verwendet, anstatt Google und Co. zu befragen.
Liebe Grüße,
Eure Katrin
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