Heute stelle ich die größtmögliche Frage. Die Frage, über die sich seit Jahrtausenden die Philosophen, Gelehrten, die Dichter und Denker, und natürlich auch viele „normale“ Menschen den Kopf zerbrechen.
Ganz am Ende der Einbahnstraße des Lebens gibt es wahrscheinlich eine abschließende Antwort darauf. Das Blöde ist nur, es ist noch niemand zurückgekommen, um uns anderen davon zu berichten. Also stehen wir hier und rätseln ein Leben lang dran herum.
Was ist der Sinn des Lebens?
Wenn am Ende, also nach dem Tod, alles vorbei sein sollte, also wenn es kein Leben nach dem Tod, keine weitere Form der Existenz gibt, dann ist tatsächlich das Leben an sich ziemlich sinnlos. Wir werden geboren ohne gefragt zu werden, ob wir überhaupt Lust haben auf den ganzen Stress, den das Leben mit sich bringt. Dann krabbeln wir eine Zeit lang mehr oder weniger chaotisch auf diesem Planeten rum, versuchen irgendwie zu überleben, verdienen Geld (oder auch nicht), essen, trinken, tun Dinge. Arbeiten zum Beispiel. Oder wirres Zeug schreiben. Oder anderen helfen. Oder mit was man auch immer so das Leben verbringen kann. Dann werden wir (hoffentlich) alt, schaffen immer weniger von dem ganzen Zeug, und fallen irgendwann klapprig und verrunzelt in die Kiste. Aus die Maus. Und das war´s. Eine sinnlose Laune der Natur.
Da niemand weiß, was „danach“ kommt, kann man sich ja seine spirituellen Anschauungen aussuchen. Wer diese, recht endliche Sicht der Dinge für sich angenommen hat, für die oder den ist das Leben tatsächlich sehr sinnlos. So ist das Leben eben Zufall und eine Randerscheinung in einem unendlichen, kalten Universum. Ich kann mir zwar nicht so recht vorstellen, dass das Leben so irgendwie Freude machen kann, aber wer weiß? Hedonismus, also die Ausrichtung des Lebens ausschließlich nach Prinzipien des Lustgewinns, hat ja auch seine Berechtigung. Nur, weil das für mich persönlich nicht die Daseinsform meiner Wahl wäre, heißt das nicht, dass sie für jemand anderes nicht das Richtige ist. Ich kenne Leute, die suchen wirklich ausschließlich nach Spaß.
Die haben keine Kinder, keine Ehrenämter, keinen festen Kontakt zu Freunden oder Familien. Wenn es jemandem schlecht geht, entfernen sie sich eher, weil sie das runterzieht. Sie sind meistens sehr leistungsfähig, aber eben nur, solange es um Dinge geht, die Spaß machen. An oberster Stelle steht Urlaub, Genuss, Konsum. Ja mei, sagt da die Bayerin gelassen. Fia den, der´s mog, is´ as Hechste.
Also für den, der drauf abfährt, ist das das Größte. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass diese Menschen sehr tief fallen, wenn sie alt und gebrechlich und auf Hilfe angewiesen sein werden, aber vielleicht nehmen die das Leben einfach auch dann nicht so schwer, und hüpfen am Ende sogar noch mit einem freudigen Kopfsprung ins Grab. Ich weiß es nicht. Ich hab bisher noch keinen Hedonisten beim Sterbe- oder Alterungsprozess gesehen. Die wenigen, die ich kenne, sind alle noch am Leben und zu jung für die klassischen altersbedingten Wehwehchen.
Alle anderen, die sich doch ab und an mal Gedanken über die existentiellen Themen des Lebens machen, die nicht glauben, dass wir einfach nur aus Zufall hier sind und eh alles wurscht ist, die haben ganz sicher hin und wieder diese Gedanken. Wohin gehen wir? Woher kommen wir? Warum sind wir hier?
Höchstwahrscheinlich wird es auch in den nächsten tausend Jahren keine abschließende Antwort auf diese Fragen geben. Dafür lässt sich aber die Frage nach dem Sinn eigentlich sehr einfach beantworten. Da schreibe ich ein großes Wort so gelassen hin. Aber ich bin mir wirklich sicher, dass es eigentlich ganz easy ist. Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst. Der Sinn des Lebens ist der, den ihm jeder und jede von uns selbst gibt.
Ganz sicher ist es zum Beispiel sinnvoll, anderen zu helfen. Das fühlt sich doch immer gut an, nicht wahr?
Ganz sicher ist es auch sinnvoll, jeden Tag so viel Freude und Frieden wie möglich zu stiften. Diese Dinge überleben auch, wenn wir nicht mehr auf diesem Erdball weilen. Ob mit oder ohne ewiges Leben, die guten Dinge, die jeder und jede von uns in die Welt bringt, die bleiben. Wenn man für ein Waisenhaus spendet, haben heimatlose Kinder plötzlich ein Zuhause. Und die bekommen wieder Kinder, denen sie von ihrer Kindheit im Waisenhaus erzählen. Und die haben dann wieder Kinder, die wahrscheinlich nicht geboren worden wären, wenn ihre Oma oder ihr Opa auf der Straße aufgewachsen wäre.
Jede Art von echter Hilfe überträgt sich immer auf ganze Familien, Freundeskreise, Arbeitsgruppen, Abteilungen. Von echter Hilfe, von Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, oder Altruismus profitieren so viele Menschen.
Ein zutiefst erfüllter Mensch kann den Tag von so vielen anderen Menschen aufhellen. Und die geben das dann auch wieder weiter, indem sie zum Beispiel fröhlich aus der Arbeit heimkommen, anstatt gestresst zu sein.
Das ist doch wirklich etwas zutiefst Sinnvolles, oder?
Der Sinn des Lebens ist das, was wir daraus machen.
Der Sinn des Lebens ist ganz bestimmt auch, ein gutes Vorbild zu sein.
Ich wünsche Dir heute den sinnvollsten Tag, den Du Dir überhaupt vorstellen kannst.
Deine Katrin
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Ja Kati, komisch gell? In vielen Dingen scheinen wir sehr konträr zu sein. Sind es aber nicht in der Essenz, sondern meistens nur in der Anschauung über die Wege. Und dennoch landen wir eigentlich immer beim gleichen Ziel.
Ich habe die Frage beim Lesen der ersten Zeilen für mich vereinfacht so beantwortet:
Für mich ist es müßig, einen Sinn in etwas zu suchen, was ich selbst im Ursprung nicht in der Hand habe.
Dem Leben einen Sinn zu geben haben nur wir selbst in der Hand. Und wenn wir es schaffen Verantwortung für uns selbst zu übernehmen und andere dabei „mitkommen“ zu lassen, ist das doch schon mal eine gute Sache. (Dein Credo: „Zum Besten aller Wesen“, das trifft es doch gut…). Für mich ist es wichtig, mein Leben für mich zu Leben und es nicht an den Wünschen oder Bedürfnissen anderer auszurichten. Ich bin selbst für mein Glück verantwortlich und einzig und alleine mir selbst gegenüber Rechenschaft schuldig. Klingt oberflächlich gelesen vielleicht nach Egoismus, bedeutet aber nicht automatisch Rücksichtslosigkeit.. Wenn man aber versucht sein Strahlen so in die Welt zu bringen dass auch andere Menschen sich mehr für andere Horizonte öffnen und anfangen darüber nachzudenken, ist damit schon viel Gutes getan.
P.S. : Ich liebe Deine erfrischende Art zu Schreiben. Der Gedanke an den „Kopfsprung ins Grab“ hat mich zum Lachen gebracht… :-)).
Lieber Roland, tausend Dank für Deinen wunderschönen Kommentar! Ich hab mich wieder einmal riesig gefreut!!